ich muss mehr schreiben. früher habe ich das oft gemacht. früher- wenn ich alleine war. manchmal ein wenig depri. aber gut depri. denn genau das braucht man um zu schreiben. und jetzt? und jetzt bin ich fast nie alleine. leider fehlt es mir dann an solchen momenten wie diesem hier - wenn es fließt.
es ist der 17. dezember und ich bin in new york. in east village genau. in einem apartment, das zu freunden von freunden der familie gehört. wir sind gestern von los angeles geflogen.
wir haben kaum geschlafen. nur vier stunden am frühen morgen. jetzt ist es schon nach mitternacht. ich habe definitiv jet lag. champagne in mir. einen tag hinter mir, den ich als großartig definieren würde. er war es. genau so mag ich es am liebsten. spontan. wenn man sich lebendig fühlt. weg mit der gemütlichkeit.
heute noch - obwohl es gestern war, waren wir noch in los angeles. ich wollte fast wieder nicht weg. aber jedes mal passiert das gleiche. steige ich aus dem flugzeug: da ist es. das neue, das so prickelt. new york. new york - ich bin zurück.
ich kann es nicht in worte fassen, was für mich die stadt bedeutet. heute wünschte ich, hier zu bleiben. für eine weile. würde ich es tun, würde ich bleiben-für immer. wie so viele, die nur kurz bleiben wollten. sie nimmt dich in ihre bahn. du drehst dich in ihr. du lebst. hier musst du dich bewegen. die anderen menschen geben dir den rückenwind, den du brauchst.
ich bin aus der subway ausgestiegen und da war sie: diese kalte winterliche luft. die hat mich aufgeweckt. die ganze stadt in etwas düsteren farben. ich hab es gerne so. bewölkt, intensiv, dramatisch. wie immer. wie ich sie verlassen habe, so betrete ich sie wieder neu. wir waren wieder dumplings essen. es ist schon wie ein zuhause in diesem restaurant. smalltalk mit den fremden menschen. danach williamsburg. cafe, die bar. heute habe ich jemanden getroffen, wem ich schon lange online folge. ich dachte, ich gehe auf ein date mit ihr. am ende war es so easy going. das mochte ich heute. das menschliche. wir waren auf dieser fotografen party. wir trafen menschen, die erfolgreich sind. doch sagten sie: ich bin doch nur ein fotograf. das fand ich so sympathisch. nur? die letzte zeit musste ich echt viel darüber nachdenken. warum die anderen und ich das machen, was wir machen?
die kunst. ich denke zurück und komme immer wieder
zu dieser stadt, wo ich angefangen hab. doch manchmal denke ich bei anderen: ist das nur der trend? möchte man nur cool sein? dazugehören?
oder ist es wirklich, was in einem ist? dieses gefühl des kreierens, nicht weil andere das tun. sondern weil man es muss.
viele gedanken. im moment. es ist kurz vor eins. ich sollte schlafen gehen. denn die nacht wird kurz sein. bis mich morgen wieder neu die stadt einnimmt. diesmal werde ich es voll einsaugen. jeden moment. manchmal auch alleine.
ein wenig vermisse ich diese intensität, die nur das alleine sein schafft.
ich möchte mehr schreiben. auch wenn es nicht für jeden sinn macht. die gedanken-unvollendet, chaotisch und nicht im zusammenhang. aber für mich bringen sie genau den moment zurück.